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Testbereich

Chronische Pankreatitis
Lektion

Chronisch verlaufende Entzündung der Bauchspeicheldrüse mit progredientem
Verlust der exokrinen und endokrinen Pankreasfunktion.

Häufigkeit:
– 7 / 100000/ Jahr in Deutschland
– m > w

Ursachen:
Hauptursache für die Entstehung einer chronischen Pankreatitis ist der
chronische Alkoholabusus! Ca. 5% der chronischen Alkoholiker entwickeln eine
chronische Pankreatitis.
Gallensteine, die Hauptursache für die Entstehung einer akuten Pankreatitis
spielen als Ursache bei der chronischen Verlaufsform keine Rolle! Bei immerhin
15% der Fälle chronischer Pankreasentzündungen finden sich keine erklärbare
Ursache!

Beachte für die Prüfung! Bei der akuten Pankreatitis ist der Alkohol „nur“ mit
ca. 35% Verursacher der Erkrankung! An erster Stelle steht dort der
Choledochusstein. Hier rangiert der Alkohol an Platz 1 der Ursachen!
Gallensteine spielen dagegen keine Rolle!

  • Hauptursache: chronischer Alkoholabusus (ca. 80%)
  • Idiopathisch (15%)
  • sonstige Ursachen (5%):
  • Rauchen
  • Medikamente: Diuretika, ACE-Hemmer, Östrogene, Glukokortikoide,
    NSAR, Antibiotika,….
  • Hyperparathyreoidismus (Hypercalciämie!)
  • Hereditäre Pankreatitis
  • Autoimmunpankreatitis

Klinik:

  • Leitsymptom ist der rezidivierende Schmerz im Oberbauch, der gürtelförmig
    in den Rücken ausstrahlen kann. Der Schmerz lässt sich palpatorisch in der
    Tiefe des Abdomens lokalisieren. Er kann Stunden bis Tage persistieren.
    Teilweise Spätschmerz nach der Nahrungsaufnahme (hier wird die
    Bauchspeicheldrüse hinsichtlich ihrer Verdauungsenzyme gefordert). Aber:
    Im Unterschied zur akuten Pankreatitis ist der Schmerz weniger intensiv und
    keineswegs kolikartig.

Bedenke: stärkste, kolikartige Schmerzen sprächen eindeutig für eine akute
Entzündung! Nicht für ein chronisches Krankheitsbild!

  • Intoleranz gegenüber Nahrungsfett: Übelkeit, Erbrechen,
    Bauchschmerzen
  • Symptome der Fett-Maldigestion Gewichtsverlust, übelriechende
    Fettstühle, Meteorismus, Diarrhoe

Beachtlich: Erst wenn bereits 90% der exokrinen Pankreasfunktion erloschen
sind treten die Symptome der Maldigestion auf.

  • Ca. 1/3 der Betroffenen entwickeln im Spätstadium der Erkrankung einen
    Insulinmangeldiabetes -> Hyperglykämie
  • In seltenen Fällen zeigt sich ein rezidivierender Ikterus in Folge einer
    Verengung der ableitenden Gallengänge durch die entzündungsbedingte
    Parenchymschwellung des Pankreas.

Komplikationen:

  • Bildung von Pankreaspseudozysten
  • Pankreaskarzinom. Bevorzugt bei Rauchern und hereditärer Pankreatitis.
  • Ikterus
  • Milz- und Pfortaderthrombose

Diagnostik:

  • Erhöhte Pankreasenzyme im Serum (Lipase, Amylase, Elastase). Wie bei der
    akuten Pankreatitis sind auch hier die Werte Lipase und Elastase
    pankreasspezifisch. Die Amylase kann auch durch andere Pathologien im
    Serum, z.B. einer Entzündung der Parotis, erhöht sein.

Beachte: normale Werte der Pankreasenzyme im Blut schließen eine
chronische Form der Pankreatitis nicht aus!

  • Bestimmung der Leistung der exokrinen Pankreasfunktion mittels
    Messung der Pankreas-Elastase-1 im Stuhl. Hierbei handelt es sich, um
    den in der Praxisroutine praktikabelsten und zudem sensitivsten Wert,
    zur indirekten Messung der exokrinen Pankreasleistung.
  • Bildgebung: Ultraschall, CT, ERCP

 

Therapie:

Ein wesentlicher therapeutischer Faktor ist der Verzicht auf Noxen, wie
Alkohol, Nikotin und Medikamente, die ev. an der Entstehung beteiligt
sein könnten.
Ein entzündlicher Schub wird entsprechend einer akuten Pankreatitis
behandelt.
Die Therapie der exokrinen Insuffizienz besteht zum einen in der
Umstellung der Nahrungsaufnahme auf mehrere kleinere Mahlzeiten (5-
7) pro Tag. Zum anderen werden zu den Hauptmahlzeiten
Pankreasenzyme in magensaftresistenter Galenik (Darreichungsform)
verabreicht und ein etwaig vorliegender Mangel an fettlöslichen
Vitaminen (Vitamine E, D, K, A) durch eine parenterale Substitution
ausgeglichen.

  • Alkohol-, Nikotin-Verzicht
  • Absetzen von Medikamenten, die eine Pankreatitis verursachen können
  • mehrere kleinere Mahlzeiten pro Tag
  • Substitution von Pankreasenzymen
  • Substitution von fettlöslichen Vitaminen (Vitamine E, D, K, A