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Neurologisch psychiatrisches, reversibles Syndrom, verursacht durch einen
erhöhten Spiegel an neurotoxischen Substanzen wie z.B. Ammoniak, infolge
einer fortgeschrittenen Leberfunktionsstörung und somit reduzierten
Entgiftungsfunktion der Leber.
Eine wichtige Aufgabe der Leber ist die Entgiftung von toxischen Substanzen.
Kommt es zu einer Schädigung des Leberparenchyms, so können die
Hepatozyten diese Funktion nicht mehr vollständig erfüllen. Bestehen
zusätzlich Umgehungskreisläufe infolge einer portalen Hypertension, wird Blut
an der Leber vorbeigeführt, anstatt durch die Leber zu fließen. Somit umfließen
toxische Substanzen die Leber und verbleiben im Blut.
Somit reichern sich neurotoxische Substanzen im Organismus an.
Neurotoxische Substanzen sind z.B. Ammoniak, GABA (Ƴ-Aminobuttersäure),
Fettsäuren etc. Ammoniak entsteht u. a. als Abfallprodukt des
Eiweißstoffwechsels.
Zu einer akuten Verschlechterung einer hepatischen Enzephalopathie kann es
kommen durch:
- Erhöhter Konsum von Nahrungseiweißen
- Obstipation
- Vermehrte Ammoniakbildung im Darm durch Fäulnisbakterien
- Vermehrte Ammoniakbildung im Darm durch gastrointestinale Blutung
(1l Blut = ca. 200g Eiweiß) - Alkalose. Im alkalischen Milieu diffundiert vermehrt Ammoniak ins Hirn.
- Einnahme von Benzodiazepinen, Schmerzmitteln, Diuretika
- Fieberhafte Infekte (erhöhter Eiweißabbau im Körper)
Klinik:
Die hepatische Enzephalopathie wird ihrer Stärke nach in 4 Grade gemäß der
West-Haven-Klassifikation eingeteilt.
Ꙭ Tabelle: Stadien der Hepatischen Enzephalopathie
TABELLE ALS BILD EINFÜGEN
Ꙭ Anmerkung von MEdiBOB: Heilpraktiker sollten das Wesentliche an
Symptomen kennen. Die genaue Unterteilung gemäß der Skalierung sieht
MediBOB nicht als notwendigen Lernstoff an.
Diagnostik:
- Bestimmung von Ammoniak im Serum: >100μ
Cave: normale Ammoniak-Spiegel schließen eine hepatische
Enzephalopathie nicht aus! - EEG
Therapie:
- Ursächliche Behandlung der Leberzirrhose
- Elimination der Faktoren, die zu einer akuten Verschlechterung führen
(s.o.) - Reduktion einer ev. vorhandenen Eiweiß-abbauenden Stoffwechsellage
durch Zufuhr ausreichender Kalorien, i.v.-Gaben von Vitamin B1 und
Glucose - Orale Gabe von Laktulose und hohe Darmeinläufe zur Reinigung des
Darmes (Elimination von Ammoniak-bildenden Stoffen). Laktulose kann
dem Einlauf zugesetzt werden. - Reduktion Ammoniak-produzierender Darmbakterien durch Laktulose-
Einnahme oral. - Lebertransplantation
Einschub „Laktulose“: Zweifachzucker, bestehend aus den Einfachzuckern
Fruktose und Galaktose. Wird nicht im Dünndarm resorbiert. Besitzt eine leicht
abführende Wirkung. Verkürzt die Darmpassage. Darmbakterien
verstoffwechseln Laktulose unter Bildung von Milchsäure. Die Milchsäure
säuert das Darmmilieu geringfügig an. Dies führt zu einer positiven
Veränderung des Bakterienspektrums im Darm und hemmt gleichzeitig das
Ammoniak-bildende Enzym (Urease) der Darmbakterien.